Neuerscheinung des 5. Jahrbuchs für Kulinaristik“Der kulinarische Genuss. Kulturwissenschaftliche Perspektiven“

Wierlacher, Alois (Hrsg.) (2024): Der kulinarische Genuss. Kulturwissenschaftliche Perspektiven. Würzburg: Königshausen & Neumann. ISBN 978-3-8260-7738-8.

Obwohl der kulinarische Genuss ein essentieller Teil des menschlichen Lebens und des Kulturthemas Essen ist, hat er in den modernen Wissenschaften erst sporadische, noch kaum nachhaltige Aufmerksamkeit gefunden. Absicht des vorliegenden Bandes ist, daran mitzuwirken, dass sich diese Lage ändert. In diesem Sinne versucht der Band der Genussforschung in der Kulinaristik einen angemessenen wissenschaftlichen Ort zu geben und eine multidisziplinäre und nachhaltige Antwort auf die Verlegenheit zu erarbeiten, die der frühere Salzburger Historiker Lothar Kolmer mit der Bemerkung konstatierte: 


Da wird allerorten ‚Genuss‘ versprochen – und niemand weiß eigentlich so ganz genau, was das ist… Eine Definition wird Not tun – und zwar eine umfassende (Lothar Kolmer: Rhetorik des Genusses. Wien 2007,S. 4)


Der Band gibt nicht nur eine, er gibt mehrere Definitionen. Außerdem macht er aus der Sicht verschiedener Disziplinen klar, dass es bei der Genussfrage immer auch um Faktoren und Kategorien der kulinarischen Bildung geht, die physiologische Phänomene ebenso einschließt wie kommunikative Symbolik und kulturrelative Bedeutungen. Brechts »Lehrgedicht von der Natur der Menschen« Über die geistige und  materielle Kultur hat diese Aufgabe gut zusammengefasst. 

Beiträger des vorliegenden Bandes sind außer dem Herausgeber der Soziologe Christian Stegbauer, der Ritual- und Literaturwissenschaftler Burckhard Dücker, der Linguist Hans Jürgen Heringer, der Liturgiewissenschaftlers Guido Fuchs, der Gastronom Wolfgang Menge, der Gastronomiewissenschaftler Wolfgang Fuchs, der Althistoriker Werner Tietz und der Sinologe Peter Kupfer.  

Rezensionen

„Wie schmeckt akademischer Genuss?“ von Nikolai Wojtko, erschienen 2024 in Tartuffel

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