Welternährungskonferenz: Mageres Ergebnis
01.07.2015 Aktuelles
Vertreter aus 190 Staaten waren im November 2014 auf Einladung der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) und der WHO (World Health Organization) in Rom zur „Second International Conference on Nutrition (ICN2)“ zusammengekommen. Thema und Ziel sollten eine Übersicht der in den letzten Jahrzehnten getroffenen Maßnahmen und der dadurch erreichten Fortschritte bei der Hungerbekämpfung, sowie eine zukünftige Stärkung der internationalen Zusammenarbeit zur generellen Verbesserung der Nahrungssituation sein.
Obgleich die Weltgemeinschaft einen international verbindlichen Aktionsplan zur Verbesserung der z.T. inakzeptablen globalen Ernährungssituation, also konkrete Maßnahmen gegen den Hunger sowie gegen die globale Mangel- und Fehlernährung, erwartet hatte, hat es nur zu einem mageren Abschlussdokument, der „Rome Declaration on Nutrition“, gereicht.
Darin werden die vielfältigen, lange bekannten und auch immer wieder diskutierten Gründe des Hungers und der Nahrungsmittelknappheit festgestellt und bestätigt, um nach einer mehrseitigen Agenda von unverbindlichen „Man-sollte-Sätzen“ und „Es-ist-nötig-Hinweisen“ der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu empfehlen, eine von 2016 bis 2025 dauernde „Decade of Action on Nutrition“, also eine Ernährungs-Dekade auszurufen.
Natürlich wurde das Problem der weltweit über 800 Millionen Hungernden und der etwa 2 Milliarden unter Mangelernährung oder dem so genannten „verborgenen Hunger“ leidenden Menschen angesprochen und auch die Tatsache, dass weltweit 45 Prozent der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren auf diesen Mangel zurückzuführen seien. Aber durchschlagende Erfolgsberichte?
Im Jahre 2000 hatte sich die in der UN-Vollversammlung vertretene Weltgemeinschaft mit den acht „Millenniumszielen“ die Aufgabe gestellt, die sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Probleme der Welt in den nächsten 15 Jahren weitgehend zu minimieren. Eine dieser Aufgaben lautete, die absolute Zahl der Menschen, die an Hunger leiden, bis zum Jahre 2015 zu halbieren. Nur in wenigen Ländern ist dies wirklich gelungen. Und obgleich sich die relativen Erfolgszahlen optimistisch darbieten – nämlich ein Rückgang des Hungerphänomens zwischen 1999 und 2013 von etwa 24 auf ca. 14 % – , macht das immer noch starke Bevölkerungswachstum den Fortschritt im Kampf gegen Hunger, Unter- und Fehlernährung in vielen Ländern zunichte.
Doch das immer noch global-ökologisch bedrohliche Welt-Bevölkerungswachstum und die damit jährlich dramatisch schrumpfende Pro-Kopf-Nährfläche war ein vergessenes Thema der ICN2.